Mittlerweile gibt es in der deutschen Gesellschaft eine Art Konsenz, wenn es um Plastik geht. Zahlreiche Umweltorganisationen wie zum Beispiel Greenpeace, der BUND, der NABU und auch WWF haben durch unzählige Aufklärungskampagnen ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass unser Plastikverbrauch Auswirkungen auf die Umwelt hat und dass wir unseren Konsum reduzieren sollten. Eine Studie im Auftrag der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) für den DBU-Umweltmonitor Circular Economy (CE) hat zum Beispiel herausgefunden, dass eine überwältigende Mehrheit der Deutschen – insgesamt 82 Prozent – für ein Verbot bestimmter Einwegprodukte zur Vermeidung von Plastikmüll ist.
In Zeiten von mehreren ökologischen Krisen wie der Klimakrise und dem Artensterben sind wissenschaftliche Erkenntnisse zunehmend relevant, um das Handeln der Politik und der Gesellschaft zu informieren.
Was sagen die Wissenschaftler?
Wir haben uns gefragt, welchen Ausweg aus der Plastikverschmutzung Wissenschaftler sehen. Deswegen haben wir mal eine wissenschaftliche Publikation zum Thema “Bewertung von Szenarien für eine Welt ohne Plastikverschmutzung” für euch zusammengefasst und übersetzt.
Der wissenschaftliche Artikel schätzt die Effektivität verschiedener Interventionen, um Plastikverschmutzung zu verringern ein. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass man die globale Plastikverschmutzung um 40 % im Vergleich zu 2016 verringern könne, wenn unmittelbar effektive Maßnahmen ergriffen werden. Ihren Berechnungen nach würden sich bis 2040 jedoch, selbst wenn sofort gemeinschaftliche Maßnahmen ergriffen werden, immer noch insgesamt 710 Million Tonnen Plastikabfall in Ökosystemen im Wasser und an Land anhäufen.
Sie folgern, dass dringend gehandelt werden muss, um eine massive Anhäufung von Plastik in der Umwelt zu verhindern. Dazu brauche es koordinierte und weltweite Veränderungen, um den Plastikverbrauch zu verringern:
- Erhöhung der Wiederverwendungsrate und der Recyclingquote sowie Verbesserung der Abfallsammlung
- Weitere Verbreitung von Entsorgungseinrichtungen
- Beschleunigung von Innovationen in der Wertschöpfungskette von Plastik
Neben Wissenschaftlern spielen Umweltverbände eine wichtige Rolle dabei, die Debatte und den Diskurs in der Gesellschaft zu Themen, die die breite Öffentlichkeit etwas angehen, zu beeinflussen.
Was schlagen Umweltverbände vor, um aus der Plastikkrise herauszukommen?
Im Jahr 2020 haben sich viele große, deutsche Verbände aus der Zivilgesellschaft zusammengeschlossen und einen Katalog erstellt mit 15 konkreten Forderungen an die Bundesregierung.
Hier könnt ihr euch die Forderungen genauer ansehen.
Cradle to Cradle
Das Prinzip von Cradle to Cradle ist ein Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft. Es stellt einen Weg dar, der keinen Abfall entstehen lässt und unsere Ressourcen konsequent nutzt.